Am 2. Februar konnten 14 Mütter von behinderten Mädchen mit RETT-Syndrom sich einen Tag von ihrer täglichen Belastung der Sorge für ihre Kinder erholen. Ermöglicht wurde der Ausflug in die Kluterthöhle durch eine Spende des SI Clubs Witten-Ardey.
Eine Mutter berichtet von dem Tag.
„Wir haben uns innerhalb der Gruppe dazu entschlossen, den Müttertag auf den 02. Februar d. Jahres zu legen. Da die Wetterverhältnisse sehr unberechenbar waren, hatten wir ein Pauschalangebot in der Kluterhöhle gebucht und ein nettes Lokal (das fußläufig zu erreichen war) zu unserem gemeinsamen Essen ausgesucht. Wir wollten somit unbedingt evtl. anfallende Kosten vermeiden, wenn wir nicht die gewünschte Teilnehmerzahl erreicht hätten.
Es haben dann doch (trotz Schneewetter) 14 Mütter an diesem Tag teilgenommen. Sie alle waren sehr zufrieden. Die Kluterthöhle hat einen besonderen Eindruck hinterlassen. Wir hatten eine „Fossilienreise“ mit musikalischer Untermalung gebucht. Wege zu gehen, die nicht Rollstuhl geeignet sind, ist uns Müttern schon lange nicht mehr bekannt. Nur an sich denken, Beinmuskeln die sonst nie beansprucht werden zu spüren, in eine abgedunkelte geheimnisvolle Vergangenheit abzutauchen, einen Vortrag zu hören, der nicht Behinderung zum Thema hat, Luft einmal in seinem eigenen Körperrhythmus einzuatmen und nicht abgehetzt vom Schieben des Rollis oder Unterstützen des laufenden Kindes, ganz bei den eigenen Gefühlen zu sein – und das alles in einem vertrauten Kreis von lieben Menschen – das tut der Seele und dem Körper gut.
Bis spät abends zusammen zu sitzen, nicht auf die Uhr zu schauen und den nächsten Arbeitsschritt im Pflegeablauf zu planen, dafür aber lachen – reden – lachen – reden und wieder lachen. Zeit für ein Essen, das nicht püriert, zerquetscht oder butterweich gegessen werden muss. Das sind Kostbarkeiten für uns Mütter von Kindern mit einer Behinderung.
Wir klagen nicht. Die nicht fordernde Liebe von und zu unseren Kindern lässt uns diesen Weg gehen.
Aber wir sind auch dankbar und erfreut, wenn wir Anerkennung finden.“
Birgit Lork