Selbstbehauptungskurs

Es haben ca. 25 Frauen an dem Kurs teilgenommen. Darunter waren 10 gehörlose Frauen anwesend.
Der Kurs hat vielen Frauen sehr gut gefallen. Gestern kam auch noch eine telefonische Rückmeldung, bei der sich eine Dame nochmals ganz herzlich für den tollen Kurs bedankte.
Hier noch eine Rückmeldung einer Teilnehmerin, die mir eine andere Teilnehmerin per E-Mail geschickt hat:
„Liebe Frau Grosser,
nochmals vielen Dank für den informativen Nachmittag. Ganz besonders gut hat mir das Zusammensein mit den Menschen mit der Hörbehinderung gefallen. Es tat gut und war teilweise lustig, hat aber noch ganz besonders aufmerksam gemacht auf die Schwierigkeiten vieler anderer Menschen, sich verständlich zu machen. Ich werde auf jeden Fall anders durch die Welt gehen. Vielen Dank, weiter so!!!“
Der Einsatz der beiden Gebärdendolmis hat sich auf jeden Fall gelohnt!

 

40% der Frauen in Deutschland haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und / oder sexuelle Gewalt erlebt. Die Gewalterfahrungen tragen häufig maßgeblich zu späteren gesundheitlichen und psychischen Beeinträchtigungen bei.

 

Frauen mit Behinderung sind in deutlich erhöhtem Maße von psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt betroffen, wie diverse Berichte und Studien belegen. Die Spannbreite der Gewaltbetroffenheit von Frauen mit Behinderungen verweist darauf, dass die Art und Schwere der Gewalterlebnisse offensichtlich im Zusammenhang mit der Art der Behinderung steht. Besonders häufig sind gehörlose, blinde und körperbehinderte Frauen betroffen.

Die Erfahrung sexualisierter Gewalt  trifft Frauen mit Behinderung zwei- bis dreimal häufiger als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt.

 

Die Teilnahme an präventiven Angeboten sollte also gerade auch dieser Zielgruppe zugängig gemacht werden. Daher haben  die Gleichstellungsstelle und die Behindertenkoordinatorin der Stadt Witten einen Selbstbehauptungskurs initiiert.

 

Selbstbehauptungskurs für Frauen mit und ohne Behinderung

Wer sich selbst zu behaupten weiß, hat gute Chancen, dass die eigenen Grenzen nicht überschritten werden, so dass Übergriffe erst gar nicht entstehen.

In diesem Kurs soll deutlich gemacht werden, dass Selbstbehauptung wichtiger ist als Selbstverteidigung bei Übergriffen und Belästigungen jeder Art. Denn wer ein selbstbewusstes Auftreten hat, fällt meistens erst gar nicht in die Auswahl eines Täters und kann sich davor schützen, Opfer zu werden.

Was Selbstbehauptung ist und wie man sie übt, wird hier in Theorie und Praxis vermittelt. Kursinhalte sind unter anderem:

  • Erkennen und Vermeiden von gefährlichen Situationen
  • Praktische Übungen am Beispiel von Alltagssituationen
  • Darf man/frau sich wehren? Notwehr und Nothilfe
  • Ist der Gebrauch technischer Hilfsmittel sinnvoll? (z.B. Tränengas, Elektroschocker) Empfehlungen der Polizei
  • Sexualdelikt! Was erwartet mich bei der Polizei und Justiz
  • Informationen zur aktuellen Rechtslage ( u.a. Gewaltschutzgesetz)

 

Durchgeführt wird der Kurs durch Frau Bärbel Solf vom Bochumer Polizeipräsidium mit dem Arbeitsschwerpunkt Gewaltprävention für Frauen und Mädchen.

Als Kommunikationsunterstützung werden für gehörlose Frauen zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen anwesend sein.

 

Der Selbstbehauptungskurs findet am 12. März 2019 bei der Selbsthilfekontaktstelle Witten-Wetter-Herdecke an der Dortmunder Str. 13 statt, die ihre Räumlichkeiten für diesen Zweck kostenfrei zur Verfügung stellt.

Eine Spende macht es möglich

Die Soroptimistinnen Witten-Ardey, vertreten durch Hildegard Recke, unterstützen dieses Angebot mit einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 1.000,- €, ohne die das Angebot in der Form nicht möglich gewesen wäre. Dafür bedanken sich im Namen der Frauen, für die der Kurs angeboten wird, Bürgermeisterin Sonja Leidemann, der Leiter des Amtes für Wohnen und Soziales Michael Gonas, Behindertenkoordinatorin Ines Großer und Gleichstellungsbeauftragte Cornelia Prill.

 

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